Am IKA-Samstag standen die Miniköche in Wettbewerbsküche Nummer 17 am Herd.
150 Miniköche eroberten bei der 26. IKA/Olympiade der Köche in Stuttgart zuerst die Bühne, dann die Wettbewerbsküche und schließlich die Herzen von zahlreichen Besuchenden und Branchenkolleg:innen.
Text Anna Häuser Fotos IKA/Culinary Olympics
Die Türen gingen auf, Herbert Grönemeyers „Zeit, dass sich was dreht“ ertönte aus den Boxen und unter dem Beifall von Hunderten Köch:innen und Fans aus aller Welt liefen die deutschen Teams über die Bühne ein. Der Einmarsch der Nationen war eines der Highlights der Eröffnungsfeier der IKA/Olympiade der Köche Anfang Februar. Doch die rund 35 Profiköch:innen in Weiß – zusammen mit den Mitgliedern der Kochnationalmannschaft der Bundeswehr – waren an diesem Tag nicht die einzigen „Stars“ auf der Bühne. 20 „Miniköche“ begleiteten die Teams Hand in Hand, schwenkten schwarz-rot-goldene Fähnchen und sorgten für die eine oder andere Träne der Rührung beim Publikum im Stuttgarter ICS International Congress Center. Insgesamt waren es 150 Miniköche im Alter von 10 bis 12 Jahren aus 12 Gruppen, die für die IKA aus der gesamten Bundesrepublik anreisten. „Seit Tagen haben die Kinder, ihre Eltern und Geschwister diesem großen Tag entgegengefiebert“, sagt Susanne Droux, Geschäftsführerin der Europa Miniköche. „Auch die Teamleiter:innen der Minikoch-Gruppen lässt dieses große Ereignis nicht kalt. Denn es ist der emotionale Auftakt der weltweiten Kocholympiade, den ihre kleinen Miniköche hautnah miterleben dürfen.“
Olympische Geburtstagsfeier
Mit dem Auftritt auf der IKA feierten die Miniköche einen ganz besonderen Geburtstag: ihr 35. Jubiläum. Vor 35 Jahren wurden die Europa Miniköche von Jürgen Mädger damals noch als Ferienbeschäftigung für Kinder gegründet. Mittlerweile bilden 825 Kinder und 50 Gruppen in Deutschland, Österreich und Schottland die große Europa Minikoch-Familie. Heute ist die Europa Miniköche gGmbH eine gemeinnützige Gesellschaft, die von den sieben Dehoga Landesverbänden Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen getragen wird. „Philosophie des Projektes ist es, den Kindern durch ansässige Gastgeber:innen gastronomisches Handwerk, Wissen über Ernährung und Gesundheit sowie Wertschätzung heimischer Lebensmittel und der Umwelt näherzubringen“, sagt Susanne Droux. „Die Kinder verarbeiten frische Lebensmittel und lernen, daraus feine, regionale Gerichte zu kochen. Denn das Bewusstsein für eine gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle für die Entwicklung junger Menschen.“
Bei der IKA/Olympiade der Köche kamen nicht nur die deutschen Profikolleg:innen in den Genuss des „Mini-Supports“. Alle internationalen Teams wurden beim Einmarsch von Mitgliedern der Miniköche begleitet. „Große Freude gab es bei der ukrainischen Jugendnationalmannschaft, die von den beiden ukrainischen Miniköchen Danylo und Matvii aus Hersbruck begleitet wurde“, sagt Peter Bauer, Leiter der Hersbrucker Miniköche. Nach einem Abend überwältigender Eindrücke und emotionaler Gänsehautmomente ging es für die kleinen wie großen Köch:innen die IKA-Eröffnung zu Ende und der erste Wettbewerbstag stand an.
Berufsnachwuchs in Küche 17
Während am IKA-Samstag die ersten Teams um Medaillen kochten, wurde auch die Küche mit der Nummer 17 zum Publikumsmagnet: Rund ein Dutzend Miniköche bereiteten hier in einer original „olympischen“ Box vier verschiedene Tellergerichte unter den Blicken eines internationalem Fachpublikums zu. „Nach Aussagen von Jury-Mitgliedern und Teilnehmenden verschiedenster Nationalteams schlugen sich die Kids wie Profis bei diesem internationalen Wettbewerb – natürlich außer Konkurrenz“, sagt Peter Bauer stolz. Für die Kinder selbst geht es vor allem um die Erfahrung, den Spaß und den ersten Kontakt mit dem Kochberuf. „Wir sind bei dem Projekt dabei, weil wir kochen möchten. Vielleicht werde ich mal Koch“, sagt beispielsweise Matvii aus der Ukraine.
Wie sehr die Miniköche die Herzen der Gastro-Profis eroberten, zeigten die Einladungen, die die kleinen Kolleg:innen von der IKA mitnahmen: Der Vatel Club Luxembourg hat die Miniköche zur Weltmeisterschaft, dem Culinary World Cup 2026, eingeladen. Und auch VKD-Präsident Daniel Schade freut sich schon jetzt auf ein Wiedersehen in Stuttgart bei der IKA/Olympiade der Köche 2028. Nach einem Rundgang durch die angeschlossene Fachmesse Intergastra mit Besuch beim Stand des Dehoga Baden-Württemberg gingen für die 150 Miniköche eine erfolgreiche IKA-Teilnahme und zwei unvergessliche Tage zu Ende. Diese 35. Jubiläumsfeier wird vermutlich allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben.
Über die Miniköche
Die Europa Miniköche gGmbH führt seit 35 Jahren mit Kindern im Alter von 10 bis 12 Jahren kreative Kochworkshops in gastgewerblichen Betrieben durch. Das Projekt schafft Sichtbarkeit und Sympathie, es vereint seinen gemeinnützigen Zweck der Pflege und Förderung der Jugend mit Einblicken in die gastgewerblichen Ausbildungsberufe und ist zugleich eine Visitenkarte für die beteiligten Betriebe, Organisationen und Regionen.
Mehr Infos unter www.minikoeche.eu
