Blick hinter die Kulissen: Logistische Meisterleistung in Stuttgart Hallenplan der Intergastra und IKA 2024.

Damit im Februar 2024 die Teams ihre Küchen beziehen und die Gäste ihre Plätze einnehmen können, wurde bereits Monate im Voraus mit den Planungen für die IKA/Olympiade der Köche begonnen. VKD, Messe und Dehoga Baden-Württemberg „plaudern aus dem Nähkästchen“.

Vielfältige Bedürfnisse koordinieren

Felizitas Laun, Geschäftsführerin des Verbands der Köche Deutschlands e. V. (VKD)  

Felizitas Laun. Foto: VKD/Wrobel
Foto: VKD/Wrobel

Anmeldung der Teams, Logistik vor Ort, Steuerung von Dienstleistern: Als Veranstalter der IKA/Olympiade der Köche laufen beim VKD alle „Fäden“ zusammen. Was ist dabei die größte Herausforderung, Frau Laun? 

Felizitas Laun: Die besteht darin, rund um die Uhr für die großen und kleinen Anliegen der Teilnehmenden da zu sein. Es bedeutet, sich emotional darauf einzulassen, 24 Stunden am Tag bereit zu stehen. Ob es um fehlende Lebensmittel, Küchengeräte, Kochmützen, Stromkabel, Verletzungen oder ein offenes Ohr geht – die Verantwortung, alle „Fäden“ zusammenzuführen und die vielfältigen Bedürfnisse zu koordinieren, erfordert nicht nur logistische Planung, sondern vor allem auch Empathie und die Bereitschaft, sich unermüdlich für das Wohl aller Beteiligten einzusetzen. Ein herzliches Dankeschön geht an alle Ehrenamtlichen, insbesondere aber an meine Kolleginnen der VKD-Geschäftsstelle, die im Hintergrund so vieles souverän und zuverlässig auf- und abfangen. 

Die IKA gibt es bereits seit 1900 und wurde schon an verschiedenen Standorten ausgetragen. Wie hat sich dieser Wettbewerb der Extraklasse im Laufe der Zeit verändert?  

Die IKA hat sich deutlich weiterentwickelt und ist inzwischen ein globales Ereignis der Extraklasse, das nicht nur kulinarisches Können, sondern auch kulturelle Vielfalt und innovative Trends in der Gastronomie widerspiegelt. Ihre Wurzeln sind fest in der Tradition verankert, gleichzeitig hat die IKA den Finger am Puls der Zeit und reflektiert die sich wandelnden Ansprüche und Trends in der internationalen Kochkunst. Das sieht man zum Beispiel am (Junior) Chef’s Table. Mit den Jahren ist die IKA zu einem Schaufenster geworden, das die Entwicklung in der Profiküche im Laufe der Jahrzehnte auf beeindruckende Weise dokumentiert.  

Das ist bereits Ihre achte IKA. Welches Highlight oder welcher Moment ist Ihnen von vergangenen IKAs am meisten in Erinnerung geblieben?  

Rückblickend war der denkwürdigste Moment für mich nach der Siegerehrung der IKA 2000. Siegfried Schaber († 2023), damals VKD-Präsident, nahm mich in den Arm und sagte einfach „Danke“. In seinem Gesicht spiegelte sich die Erleichterung wider, dass alles erfolgreich verlaufen war. Die IKA fand damals erstmals in Erfurt statt. Ein wichtiger Sponsor war kurzfristig abgesprungen, das Timing war extrem knapp und es schien unsicher, ob die Kocholympiade überhaupt stattfinden kann. Die spürbare Anspannung bei Siegfried Schaber und die Erleichterung darüber, dass am Ende alles geklappt hat, machen diesen bewegenden Moment für mich unvergesslich.


Showtime für Intergastra und IKA

Thomas Eberwein, Projektteam Intergastra und Gelatissimo der Landesmesse Stuttgart 

Thomas Eberwein. Foto: Landesmesse Stuttgart GmbH
Foto: Landesmesse Stuttgart GmbH

Das erste Mal sind Sie nicht als Besucher der Messe auf der Intergastra, sondern Teil des Projektteams. Hier sind Sie unter anderem für verschiedene Netzwerktreffen und die IKA/Olympiade der Köche zuständig. Wie ist die Stimmung so kurz vor Messebeginn? 

Thomas Eberwein: Je näher die Messe rückt, desto mehr steigt auch die Vorfreude. Die Intergastra ist für mich als gelernter Koch wie ein großes Familientreffen. 2024 erwarten wir Tausende Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland und der ganzen Welt – ein einzigartiges Erlebnis, das ich jetzt mal aus anderer Perspektive begleiten darf. 

Die IKA/Olympiade der Köche wird in verschiedenen Kategorien ausgetragen. Wäre die Teilnahme an einem solchen Wettbewerb auch etwas für Sie gewesen? 

In meiner Zeit als Koch habe ich viel erlebt, der eine oder andere Wettbewerb war ebenfalls dabei. Für die Teilnahme an der Kocholympiade braucht es aber schon herausragende Eigenschaften. Für mich ist jede Prüfung, sei es nun die Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung oder – in ganz anderer Dimension – die Teilnahme an der IKA/Olympiade der Köche, eine persönliche Challenge. Den Mut zu fassen, sich der Herausforderung zu stellen, sich untereinander fordern und fördern, Erfahrungen sammeln, das ist schon der erste Sieg. Und so fiebere ich 2024 mit den Kolleginnen und Kollegen bei der IKA/Olympiade der Köche um jede Medaille und freue mich mit den Teams über jeden einzelnen kleinen und großen Sieg. 

Tickets für die Intergastra


Gastgeber für den weltweit größten Kochwettbewerb

Eva-Maria Rühle, stellvertretende Vorsitzende des Dehoga Baden-Württemberg  

Eva-Maria Rühle. Foto: DEHOGA/Reiner Pfisterer
Foto: DEHOGA/Reiner Pfisterer

Frau Rühle, Sie sind Intergastra-Beauftragte im Vorstand des Dehoga Baden-Württemberg. Welche Rolle spielt für Sie die IKA/Olympiade der Köche, die parallel zu der Branchenfachmesse stattfindet? 

Eva-Maria Rühle: IKA und Intergastra ergänzen sich perfekt: Für die Messebesuchenden ist die IKA/Olympiade der Köche ein besonderes Highlight: Die einzigartige Stimmung und das internationale Flair der IKA wirken positiv auf die Messe zurück. Und umgekehrt bietet unsere große Branchenfachmesse natürlich einen idealen Rahmen für den Wettbewerb, denn jeder Wettbewerb lebt auch vom Publikum. Unsere Fachbesuchenden und die Ausstellerinnen und Aussteller wissen als Branchenprofis das, was die IKA/Olympiade der Köche bietet, gebührend zu schätzen.  

Was bedeutet die IKA für Ihren Verband, den Dehoga Baden-Württemberg? 

Dass wir in Stuttgart Gastgeber für den größten Kochwettbewerb der Welt sein dürfen, ist eine Ehre – dafür haben wir uns als Verband aktiv eingesetzt. Besonders freue ich mich, dass auch unsere Auszubildenden, die Schülerinnen und Schüler der baden-württembergischen Landesberufsschulen für das Gastgewerbe, bei der IKA als Servicekräfte aktiv dabei sein können. Das ist für die jungen Menschen ein tolles Erlebnis. 

Wie engagiert sich der Dehoga Baden-Württemberg sonst noch bei der IKA? 

Wir helfen bei der Vermittlung von Hotels mit Trainingsmöglichkeiten für die Teams in der Region Stuttgart. Und wir sind selbst Gastgeber. Dass sich die deutsche Köche-Nationalmannschaft in unserer Dehoga Akademie in Bad Überkingen unter optimalen Bedingungen auf den Wettbewerb vorbereiten wird, freut uns sehr. 


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